Zugzwang durch hohe Umweltziele: Unilever testet Eis am Stiel ohne Einzelverpackung.

Quelle: Unilever Langnese 2019

 

Zugzwang durch hohe Umweltziele: 

Unilever testet Eis am Stiel ohne Einzelverpackung.

Thomas Reiner | 26.02.2020

Eis am Stiel ist in Sammelpackungen üblicherweise einzeln in Kunststoffbeutel verpackt. Darauf verzichtet Langnese nun beim Produkt „Solero Lemon Bio“.

Die neu eingesetzte Sammelpackung fasst die einzelnen Eis am Stiel in getrennten Fächern. Sie besteht zu 95 Prozent aus Papier und ist im Inneren mit einer dünnen Barriereschicht aus Kunststoff ausgekleidet. Nach eigenen Angaben kann die Verpackung vollständig über den Altpapierkreislauf entsorgt werden.

Dass Langnese just ein veganes Bio-Eis für den Testlauf ausgesucht hat, ist kein Zufall, sondern clever. Die „Öko-Zielgruppe“ ist bekanntlich eher verpackungskritisch und dürfte daher grundsätzlich positiv auf das Experiment reagieren. Man darf gespannt auf das Feedback sein, dass Langnese von den Käufern über einen aufgedruckten QR-Code erbittet.

Hintergrund des mutigen Testlaufs von Langnese sind die ambitionierten Umweltziele der Konzernmutter Unilever. Diese will schon 2020 den Entsorgungsabfall ihrer Produkte gegenüber 2010 halbieren. Hohe Ziele, die für einen hohen Zugzwang sorgen.

Die spannende Frage: Was passiert, wenn Langnese die Verpackung im ganzen Sortiment umstellt und nicht nur im Bio-Bereich? Wie reagiert die breite Masse der Konsumenten? Nur über das relativ kleine Bio-Sortiment lassen sich die hohen Ziele nicht erreichen.

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