Warum Graspapier in Fahrt kommt

 

 

Warum Graspapier in Fahrt kommt

Thomas Reiner | 15.01.2021

Die Mondi Group hat an ihrem Standort in Österreich die Produktion von Graspapier gestartet. Die Idee, Papier mit Anteilen von Grasfasern zu produzieren, ist nicht neu. Aber die ökologischen Vorteile sind nachvollziehbar. Dass ein Schwergewicht wie Mondi sich des Themas jetzt aktiv annimmt, ist ein riesiger Schritt nach vorne.


 

Die Mondi Group hat an ihrem Standort in Österreich die Produktion von Graspapier gestartet. Den Einsatzgebiet sieht das Unternehmen im Markt für Tragetaschen und Verpackungen. Das zertifizierte Papier ist auch für den Kontakt mit trockenen und nicht fettigen Lebensmitteln zugelassen.

Das Papier wird unter dem Markennamen IQ Grass + Packaging vermarktet. Es besteht zu 30 Prozent aus Grasfasern und zu 70 Prozent aus FSC-zertifiziertem Frischfaserzellstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Den Rohstoff für den Grasanteil bezieht Mondi von einem nicht namentlich genannten Hersteller in Form von Pellets. Seit September 2020 ist das Papier europaweit lieferbar.

Neben dem Einsatz für Tragetaschen zielt Mondi mit seinem Graspapier auch auf Verpackungen, etwa als Liner für Well- und Vollpappe. Das Papier wurde nach Unternehmensangabe für den Flexodruck entwickelt und erfolgreich getestet. Es ist für den Kontakt mit trockenen und nicht fettigen Lebensmitteln zugelassen.

Der Einsatz von Gras zur Papierherstellung ist keine neue Idee. Aber es ist eine Idee, die zunehmend Verbreitung findet. Auch Coca-Cola nutzt Graspapier-Kartonage bereits für Flaschenträger und Etiketten.

Die (ökologischen) Gründe für Graspapier liegen auf der Hand. Gras macht rund ein Fünftel der gesamten Vegetation unseres Planeten aus. Es ist eine der am schnellsten wachsenden und ökologisch erfolgreichsten Pflanzen der Welt und in allen Klimazonen vorhanden. Im Vergleich zur Fasergewinnung aus Holz benötigt die Herstellung weniger Energie und Wasser. Neben der CO2-Einsparung kann auch auf Chemie verzichtet werden, die es beim Holz braucht, um den Zellstoff Lignin zu entfernen.

Dass ein internationales Schwergewicht wie die Mondi Group sich jetzt mit seiner Kraft und Marktposition dem Thema Graspapier zuwendet, ist bemerkenswert und ein riesiger Schritt nach vorne.

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