Walmart, P&G und TerraCycle starten kostenlose Recycling-Sammlung in den USA

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Walmart, P&G und TerraCycle starten kostenlose Recycling-Sammlung in den USA

Thomas Reiner | 30.09.2022

Abfall reduzieren und recycelbare Kunststoffverpackungen vor der Mülldeponie retten: Mit seinem Pilotprojekt „US Beauty Recycling Program“ bietet der Handels-Gigant Walmart seinen Kunden an, leere Verpackung zum Recyceln in teilnehmende Geschäfte zu bringen. Der gemeinsam mit Procter & Gamble und TerraCycle gestartete Pilot ist sicherlich ein guter Ansatz. Spannend bleibt, wie sich die Rücklaufquote entwickelt. Denn ohne Pfand gibt es keine Incentives…

 

 

Im Zentrum des „US Beauty Recycling Program“ stehen 25 US-Walmart-Standorte in Pennsylvania, New Jersey, Oklahoma und Arkansas. Dort können US-Konsumentinnen im Rahmen des Pilotprojekts von nun an ihre leeren Haar- und Hautpflege sowie Kosmetikverpackungen kostenlos abgeben.

Durch das neue Programm will Walmart zur Reduzierung des Verpackungsabfalls beitragen und ansonsten nicht recycelte Kunststoffverpackungen von Mülldeponien fernhalten.

 

Die Partner

  • Der weltweit tätige US-Einzelhandelskonzern Walmart Inc. dominiert einen großen Teil des US-Marktes und ist in der Liste „Fortune Global 500“ auf Platz eins der umsatzstärksten Unternehmen der Welt verzeichnet.
  • Ein Riese ist auch Procter & Gamble (P&G). Der Konsumgüterkonzern mit Hauptsitz in Cincinnati verkauft seine Markenprodukte in über 180 Ländern weltweit.
  • TerraCycle ist eine innovative Recycling-Firma mit Hauptsitz in Trenton, New Jersey. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen Weltmarktführer im Bereich schwer-recycelbarer Materialien.

 

Der Ablauf

  1. Verbraucher suchen nach beziehungsweise shoppen in einem der teilnehmenden Walmart-Standort.
  2. Sie sammeln ihre geleerten Haar- und Hautpflege sowie Kosmetikverpackungen, anstatt sie wie bislang in die Müllcontainer zu werfen.
  3. Das gesammelte Leergut geben Sie dann zum Recyceln an speziellen Sammelbehältern in einem der teilnehmenden Walmart-Stores ab.
  4. Dort werden die Verpackungen gesammelt und zum Partner TerraCycle transportiert, wo sie gereinigt und nach Materialarten getrennt werden.
  5. TerraCycle recycelt die Materialien in der Folge zu Rohformaten, die zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden können.

 

Die Kernfrage

Es wird spannend sein, zu verfolgen, ob der Pilot von den Konsumentinnen und Konsumenten angenommen wird. Denn die Erfahrung zeigt, dass Verbraucher eher faul sind, wenn das eigene Commitment der einzige Antrieb ist. Ohne Pfand aber gibt es – bis auf die Streicheleinheiten für das eigene Gewissen – keine Incentives.

So ist aus Europa bekannt, dass nur maximal 5 Prozent der Verbraucher die Kartonbanderole (Sleeve) von den (K3)-Joghurtbechern entfernen, bevor sie in der gelben Tonne landen. Und hier sprechen wir über Konsumenten, die bereit sind, den Becher in den korrekten Sammelbehälter zu entsorgen.

Trotz dieser Unwägbarkeit ist der Ansatz von Walmart lobenswert. Es handelt sich um ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die Kreisläufe bei Kunststoff zu schließen. Und das ist dringend notwendig.

Aufwerten ließe sich der Plan sicherlich über eine Incentivierung seitens des Handels. Eine kleine „Belohnung“ würde die Sache für Verbraucher attraktiver machen und sich positiv auf die Rücklaufquoten auswirken.

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