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Trotz Corona läuft das Circular Economy Thema bei der Gesetzgebung ungebremst weiter
Thomas Reiner | 14.08.2020
Anfang Juni hat das spanische Kabinett einen Gesetzesentwurf gebilligt, der unter anderem eine neue Steuer auf Plastikmüll einführt. Als indirekte Abgabe besteuert man damit auch die Herstellung, den Import oder den Erwerb von nicht wiederverwendbaren Kunststoffverpackungen, wenn diese auf dem spanischen Markt verwendet werden sollen.
Tritt die Regelung wie geplant im ersten Halbjahr 2017 in Kraft, werden für jedes Kilogramm Kunststoffverpackungen 0,45 EUR fällig. Basierend auf den Verbrauchszahlen von 2017 wird sich der Jahresumsatz auf fast 724 Millionen Euro belaufen.
Für Spanien ist der Schritt Teil der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Diese wird als wichtiges Instrument angesehen, der durch Covid-19 hart getroffenen Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Als Job-Motor soll sie im nächsten Jahrzehnt bis zu 70.000 Arbeitsplätze schaffen.
Die Entwicklung in Spanien verdeutlicht einmal mehr, dass das Thema Kreislaufwirtschaft auch in der Politik trotz Corona nicht an Bedeutung und Dringlichkeit verloren hat. Die Circular Economy etabliert sich dabei immer stärker als Job- und Wachstums-Motor. Schon der „Green Deal“ der EU hatte diesen Weg vorgezeichnet.
Bedenklich ist allerdings, dass der Flickenteppich an unterschiedlichen und unkoordinierten nationalen Regulierungen immer größer wird. Hohe Aufwände, Effizienzverluste und wachsende Hürden für die praktische Umsetzung sind die Folge.
Solange es in Bezug auf die Kreisläufe bei Kunststoff mehr Fragen als Antworten gibt, wird sich daran nichts ändern. Im Gegenteil. Damit die nationalen Alleingänge nicht weiter zunehmen, müssen wir schnell Antworten finden. Die Zeit drängt.