Stolperstein Agilität: Deshalb scheitert der Mittelstand bei der Digitalisierung

Stolperstein Agilität: Deshalb scheitert der Mittelstand bei der Digitalisierung

Thomas Reiner | 06.05.2020

Eine quantitative Candidus-Studie untersucht den digitalen Reifegrad von mittelständischen Unternehmen. Der aktuelle Digitalisierungsstand wird mit Hilfe eines fünfdimensionalen Modells dargestellt.
Das Ergebnis zeigt, dass der durchschnittliche digitale Reifegrad lediglich im mittleren Bereich (Basic) liegt. Nur schmale 8.1 Prozent der teilnehmenden Unternehmen weist eine hoch-agile Organisation und Kultur auf.
Das ist sehr wenig. Und es ist vordergründig erstaunlich. Denn die meisten Unternehmen verfügen durchaus über die technischen Grundlagen, um die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal zu nutzen. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Digitalisierung von den Entscheidern sehr wohl als Erfolgsfaktor für das gesamte Unternehmen identifiziert wird.
Woran also mangelt es?
Es ist auffällig, dass die erfolgten Umsetzungen vor allem auf strategischer Ebene liegen. Es mangelt jedoch an ausreichend geschulten und motivierten Mitarbeitern, die die Chancen der Digitalisierung erkennen und umsetzen könnten. Zudem fehlt meist eine Roadmap für die professionelle Umsetzung der Strategie.
Beide Faktoren weisen auf eine tieferliegende Ursache hin: Der tatsächliche Durchdringungsgrad der Digitalisierung in den Unternehmen ist viel zu gering. Optimierungsmöglichkeiten gibt es vor allem bei Organisation und Kultur – und das heißt: Bei der Agilität.
Denn Agilität ist auf der einen Seite eine organisatorische Eigenschaft, gleichzeitig aber auch ein kulturelles Merkmal, wenn es beispielsweise um Entrepreneurship oder Innovationsgeist geht.
Wenn der Mittelstand die Potentiale der Digitalisierung nutzen will, muss er agiler werden.

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