Ohne Kreativität keine tragbare Strategie. Vier Ansätze zur Lösung

Ohne Kreativität keine tragbare Strategie.

Vier Ansätze zur Lösung.

Thomas Reiner | 06.02.2020

An den Universitäten lernen Studierende, dass man bei strategischen Fragestellungen strukturierte Analysetools einsetzt. Problematisch dabei: Diese Tools sind zwar bestens geeignet, um das bestehende Geschäft zu analysieren, sie eigenen sich aber kaum für die Entwicklung von Ideen für Veränderung.

Dafür braucht es Kreativität. Denn in Zeiten disruptiver Veränderungen durch Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung lässt sich die Zukunft nicht mehr einfach aus der Vergangenheit ableiten. Die Folge: Wir müssen strategische Fragen viel kreativer angehen, um valide und erfolgreiche Lösungen zu finden.

Vier Ansätze für die Entwicklung bahnbrechender Strategien lassen sich unter den Begriffen „Gegensätze“, „Verknüpfungen“, „Beschränkungen“ und „Kontext“ beschreiben. Kudos hierzu an Adam Brandenburger für seinen entsprechenden Beitrag im Harvard Business Manager.

Gegensätze
Bei diesem Ansatz gilt es, die Grundannahmen der bislang existierenden Strategie zu identifizieren, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu widerlegen. So haben beispielsweise die Gründer von PayPal die weitverbreitete Annahme widerlegten, dass Zahlungsverkehr nur zwischen Institutionen möglich und sicher ist.

Verknüpfungen
Wie lassen sich traditionell getrennte Produkte oder Dienstleistungen miteinander verbinden? Diesem Ansatz geht es darum, über Grenzen hinweg Verbindungen herzustellen. Als Beispiel: Eine Chinesische Social-Media-Plattform bietet inzwischen integrierte Dienste für mobile Zahlungen an. Dadurch müssen die User ihr soziales Netzwerk nicht mehr verlassen, um Einkäufe (oder Verkäufe) zu erledigen.

Beschränkungen
Kreatives Denken kann Einschränkungen in Chancen verwandeln. Grundsätzlich sind in jeder Situation mehrere Denkansätze möglich. Beschränkungen führen aber dazu, dass wir eventuell nur in eine Richtung denken, die sich später als falsch herausstellt. Beispiel: Tesla verfügte zu Beginn seiner Tätigkeit und im Gegensatz zu den etablierten Automobilherstellern nicht kein Händlernetz. Anstatt die naheliegende Idee zu verfolgen, ein Händlernetz aufzubauen, beschloss man, die Fahrzeuge online zu vertreiben.

Kontext
Bei diesem Ansatz löst man ein Problem aus seinem eigentlichen Zusammenhang und sucht einen anderen Kontext, in dem ein vergleichbares Problem bereits gelöst wurde. Der „Vergleichskontext“ kann dabei durchaus aus einer völlig anderen Branche oder sogar aus einer anderen Zeit stammen. Ein Beispiel dafür ist die „Intel Inside“-Kampagne, mit der Intel den Ansatz „Markenprodukt“ auf die Hightech-Industrie der Mikroprozessoren übertrug.

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