Ist das die Nachhaltigkeits-Revolution? To go – Becher aus Aluminium.

Bildquelle: Ball

Ist das die Nachhaltigkeits-Revolution? To go – Becher aus Aluminium.

Thomas Reiner | 27.08.2021

Die Ball Corporation bringt in den USA einen Aluminiumbecher auf den Markt, der Kunststoffbecher ersetzen soll. Die als „revolutionär“ und „bahnbrechende in Bezug auf Nachhaltigkeit“ beschriebene Innovation fokussiert den Veranstaltungsbereich, erfreuen sich aber schon jetzt auch im privaten Umfeld großer Beliebtheit. Die Innovation ist ein weiteres Beispiel für den Einfallsreichtum bei der Suche nach Alternativen zu Kunststoff. Aber ist der Alubecher tatsächlich die nachhaltigere Alternative? Seinen großen Erfolg verdankt die neue Verpackung zumindest wohl eher anderen Faktoren wie dem Nutzungserlebnis.


 

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt 2019 bringt die Ball Corporation als weltweit größter Hersteller aluminiumbasierter Verpackungen einen Metallbecher auf den Markt, der Kunststoffbecher ersetzen soll. Die Einführung erfolgt landesweit in 50 US-Staaten.

Ball nennt seine Innovation „revolutionär“ und „bahnbrechende in Bezug auf Nachhaltigkeit“. Sie zielen vor allem auf den Veranstaltungsbereich ab, erfreuen sich aber schon jetzt auch im privaten Umfeld und im to go – Segment großer Beliebtheit. Auf Amazon-US sind sie derzeit die Nummer 3 der meistverkauften Produkte in der Kategorie Becher.

Die Innovation ist ein weiterer Beweis für die vielen Alternativen, die der Logik „weg von Kunststoff und hin zur Kreislaufwirtschaft“ folgen. Wie es tatsächlich um die Nachhaltigkeit im Vergleich zum Plastikbecher bestellt ist, steht und fällt mit dem wirklichen CO2-Abdruck von Material, Herstellungs- und Recyclingprozess.

Für den sich abzeichnenden Erfolg des Bechers spielen Nachhaltigkeit und Kreislaufvorteil wohl ohnehin nicht die Hauptrolle. Der besondere Faktor des Bechers liegt im speziellen Nutzungserlebnis, das Aluminium im Zusammenhang mit kalten Getränken bietet.

 

Der Aluminiumbecher

  • Ball beschreibt seinen Becher als „bahnbrechende Innovation in Sachen Nachhaltigkeit“ und „revolutionär“, weil er unendlich oft recycelt werden könne und wirtschaftlich wertvoll sei.
  • Schon seit dem Start des Pilotprojekts im Jahr 2019 waren die Becher bei ausgewählten Einzelhändlern, Restaurants sowie großen Sport- und Unterhaltungseinrichtungen wie der Ball Arena in Denver, dem SoFi Stadium in Inglewood und dem Allegiant Stadium in Las Vegas erhältlich.
  • Von Mai bis Juni 2021 wurden sie dann zum ersten Mal an mehr als 18.000 Lebensmittel-, Drogerie- und Masseneinzelhändler geliefert, darunter Kroger, Target, Albertsons und CVS.
  • Ball hatte mit seiner Innovation nach eigenen Angaben vor allem den Veranstaltungsbereich im Auge, um „Plastikmüll bei großen und kleinen Veranstaltungen zu reduzieren“. Trotzdem wurde der Becher so konzipiert, dass er nach Unternehmensangaben sowohl zu Hause als auch in anderen Bereichen, in denen Einweg-Plastikbecher üblich sind, verwendet werden kann.
  • Ball berichtet von sehr starker Akzeptanz bei den Verbrauchern. Auf Amazon-US ist die neue Verpackung bereits die Nummer 3 der meistverkauften Produkte in der Kategorie Becher (Stand August 2021).

 

Das Getränke-Erlebnis

Ball steigt mit seinem Aluminiumbecher nach langer Zeit wieder in den B2C-Markt ein. Nach eigenen Angaben folgte die Entwicklung vor allem dem wachsenden Bedürfnis der Verbraucherinnen und Verbrauchern nach mehr Nachhaltigkeit. Offensiv beworben wird aber vor allem auch eine besondere, neue Trink-Erfahrung: Das „erfrischende, kühle Getränke-Erlebnis“. Hier spielt Aluminium in Kombination mit kalten Getränken seine Materialvorteile aus. Vorteile, die ziehen, wenn man den Erfolgsangaben trauen darf.

 

 

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