Etablierte Kreisläufe prägen das Denken bei Coca-Cola

Quelle: Coca-Cola

Etablierte Kreisläufe prägen das Denken bei Coca-Cola

Thomas Reiner | 15.11.2019

Solange Image und reale Ökobilanz ungleiche Brüder sind, ist eine gefundene Lösung noch nicht wirklich nachhaltig. Eher markiert sie einen Übergang und eine Notlösung in disruptiven Zeiten.

Ökobilanziell macht es keinen Sinn, wenige Gramm Schrumpffolie durch ein Vielfaches an Karton zu ersetzen. Trotzdem geht Coca-Cola European Partners diesen Weg jetzt bei seinen Dosen-Multipacks. Das Image gibt hier den Lead. Und existierende Kreisläufe üben Gestaltungsmacht aus.

Der Start der Umstellung erfolgt in UK. Dort werden jährlich mehr als 30 Millionen Dosen-Multipacks verkauft. Die Umstellung betrifft neben der kompletten Coca-Cola-Produktreihe auch Fanta, Sprite, Dr Pepper and Lilt.

Bisher wurden die Multipacks von Schrumpffolie umfasst. Der Materialaufwand war minimal und die verwendete Folie recycelbar. Ökobilanziell macht es also wenig Sinn, nun auf Karton umzustellen, der ein Vielfaches an Material und Gewicht mitbringt.

Ein Grund, warum das Unternehmen die Umstellung trotzdem vorantreibt, ist die magere Sammelquote für Schrumpffolien in UK. Nach Aussagen von Coca-Cola werden diese nur in 10 Prozent der Gemeinden eingesammelt, wohingegen Karton in 98 Prozent der Gemeinden eingesammelt wird. Es zeigt sich deutlich, wie stark die Gestaltungsmacht etablierter, bereits funktionierender Kreisläufe ist: Sie prägen das Denken und die Entscheidungen.

Man kann den Umbruch, den Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft mit sich bringen, als Zeit der Unsicherheit empfinden – oder als Zeit für neue Chancen und Möglichkeiten. Es ist daher unumgänglich, dass der Nachhaltigkeitsaspekt der Verpackung von der ersten Produktidee an ganzheitlich mitgedacht, mitgeplant und umgesetzt werden.

Da es unsere Mission bei B+P ist, Kreisläufe zu schließen, indem wir Unternehmen dabei unterstützen sich für die Kreislaufwirtschaft fit zu machen, finde ich es spannend herauszufinden, was Sie zu diesem Thema denken. Hinterlassen Sie unten ein Kommentar.

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