Die Inflation beeinflusst Verpackungsgrößen – und den Verpackungsbedarf.

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Die Inflation beeinflusst Verpackungsgrößen – und den Verpackungsbedarf

Thomas Reiner | 01.03.2023

Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten führen bei Konsumenten zu schmaleren Budgets für den Einkauf im Supermarkt. Neben einer steigenden Nachfrage nach Eigenmarken des Handels hat die Entwicklung auch Folgen für die Verpackungsgrößen. Verbraucher entscheiden sich vermehrt entweder für kleinere Produktmengen, weil diese erstmal weniger kosten oder sie greifen gleich zur XXL-Packung in der Hoffnung, dass sie so günstiger wegkommen. Steigendes Kostenbewusstsein, verminderter Konsum und weniger Verschwendung haben aber auch einen grundsätzlichen Einfluss auf die Verpackungswirtschaft. Denn in der Verpackung steckt viel geborgtes Wachstum, das aus guten Zeiten kommt. Wird das Geld knapper, sinkt der Konsum – und damit auch der Verpackungsbedarf.

 

 

Laut einer Analyse von Global Data werden Marken neue Wege finden müssen, um das Preis-Leistungsverhältnis ihrer Produkte zu verbessern. Denn die steigende Inflation führe dazu, dass Verbraucher eine grundsätzliche Entscheidung treffen müssten: Entweder sie kaufen günstigere Produktalternativen oder sie achten weiterhin (und vermehrt) auf die Qualität der Artikel, um ein besseres Preis-Leistungsverhältnis zu erhalten.

 

Eigenmarken

Laut Global Data steigt die Nachfrage nach Eigenmarkenprodukten als Folge des geringeren verfügbaren Einkommens bereits jetzt. So geben beispielsweise im Bereich der Molkereiprodukte 30 Prozent der Konsumenten weltweit an, dass sie in der Regel zu Eigenmarken greifen.

Hochpreisige Produkte laufen mithin Gefahr, aus den Regalen zu verschwinden, sollte sich die Präferenz der Konsumenten für Eigenmarken und billigere Markenalternativen weiter verstärken.

 

Polarisierung

Diese Entwicklung führt zu einer Polarisierung auf dem Markt. Denn die Marken reagieren, indem sie entweder die Packungen bzw. Produktmengen vergrößern, um Großabnehmer anzusprechen. Oder sie verkleinern die Packungen, um einen geringeren Preis ausweisen zu können. Global Data prognostiziert:

  • Das Volumen größerer Packungsgrößen von 3001 bis 5000 g/ml wird bis 2025 mit einer Rate von 4,3 Prozent pro Jahr stärker wachsen, als das der kleineren Packungsgrößen.
  • Insgesamt jedoch werden die kleineren Packungsgrößen den Markt für Konsumentenverpackungen weiterhin dominieren.
  • Längerfristig wird die Zunahme sowohl der Schrumpfung als auch der größeren Packungsgrößen zu einer weiteren Polarisierung der Packungsgrößen in vielen Produktkategorien führen, wobei die mittelgroße Standardpackung am stärksten betroffen sein wird.

 

Entweder, oder?

Natürlich trifft die Analyse von Global Data einen Punkt, wenn sie im Hinblick auf Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten Marken im Zugzwang sieht, das Preis-Leistungsverhältnis ihrer Produkte zu verbessern.

Auch der Rückgang mittlerer Verpackungsgrößen aufgrund der Polarisierung hin zu kleinen Verpackungen mit kleinem Preis und sehr großen Verpackungen mit besserem Preis-Leistungsverhältnis erscheint logisch.

 

Sowohl als auch!

Grundsätzlich aber basieren beide Entwicklungen auf der gleichen Situation: Wenn Verbraucher sparen müssen, werden sie konsumbewusster. Sie verwerten besser, werfen weniger weg, kochen mehr selbst und beschneiden die Quantität ihres Konsums. All dies hat direkte Auswirkungen auf die Verpackungsindustrie.

Denn im Geschäft mit Verpackungen steckt viel geborgtes Wachstum, das aus den guten Zeiten kommt. Wenn das bei den Konsumenten Geld knapper wird und der Konsum sinkt, wird auch der Verpackungsbedarf entsprechend sinken.

 

 

 

 

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