Der Druck steigt: Frankreich verbietet Einweg-Kunststoffe bis 2040 komplett

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Der Druck steigt:

Frankreich verbietet Einweg-Kunststoffe bis 2040 komplett

Thomas Reiner | 13.05.2020

Im Rahmen eines Anti-Müll-Gesetzes hat Frankreich jüngst ein Gesetz zum kompletten Verbot von Einweg-Kunststoffen – inklusive Einwegverpackungen aus Kunststoff – bis zum Jahr 2040 verabschiedet. Der schrittweise Vollzug gliedert sich in vier Fünfjahrespläne; 2020-2025, 2025-2030, 2030-2035 und 2035-2040.

Der Prozess unterliegt der parlamentarischen Kontrolle und setzt ab 2021 klare Vorgaben für die Reduktion, die Mehrfachverwendung und die Wiederverwertung von Kunststoff. Die Vorgaben werden zum Start jeder Fünfjahresphase überprüft und fortgeschrieben.

Die erste Phase des Vollzugs startete bereits zum Jahresanfang 2020. Seitdem sind beispielsweise Einwegbecher und -geschirr sowie Wattestäbchen aus Kunststoff verboten. Ab 2021 erweitert sich der Bann auf Produkte wie Strohhalme, Kunststoffbesteck und Plastik-Konfetti. Bereits 2025 sollen 100 Prozent des verwendeten Kunststoffs recycelt werden.

Frankreich hat eine traditionell schlechte Quote bei der Wiederverwertung von Kunststoff. 2018 wurden lediglich 25 Prozent recycelt, währen der europäische Durchschnitt bei 30 Prozent lag.

Das verabschiedete Gesetz ist nur das jüngste Beispiel für nationale Alleingänge bei der Regulierung des Kunststoffeinsatzes. Die zunehmenden, nicht koordinierten, einzelstaatlichen Maßnahmen zeigen, wie groß der Druck auf das Material geworden ist. Und dieser Druck wird weiter steigen, solange es uns nicht gelingt, die Recyclingkreisläufe für Kunststoff zu schließen.
Gleichzeitig führen die nationalen Alleingänge zu einem Flickenteppich parallel existierender Regulierungen. Die Herausforderungen werden dadurch noch komplexer, als sie ohnehin schon sind.

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