Circular Economy. Tesco startet Programm für chemisches Kunststoffrecycling.

Tesco startet Programm für chemisches Kunststoffrecycling

 

Thomas Reiner | 03.06.2019

Wie geht man mit Kunststoffverpackungen um, die bislang nur schwer sortiert oder nicht stofflich wiederverwertet werden können? Tesco hat als größter Einzelhändler in UK jetzt ein Pilotprojekt gestartet, das auf chemisches Recycling setzt.

Kooperationspartner von Tesco ist das britische Unternehmen Recycling Technologies, das über ein patentiertes Verfahren zum chemischen Recycling von Kunststoffen verfügt.

Im Rahmen des Projekts werden können Kunden aus zehn Supermärkten von Tesco alle Arten von Kunststoffverpackungen nach Entleerung zurückgeben, auch flexible Verpackungen und Verbunde.

Diejenigen Verpackungen, die bislang im UK-Recyclingsystem nicht sortier- oder verwertbaren sind, werden dann zur chemischen Verwertung an Recycling Technologies geliefert.

Für Tesco ist das Projekt nach eigener Aussage ein wichtiger Schritt, um die eigenen Recyclingziele zu erreichen. Gleichzeitig erhofft man sich, damit letzte Lücken im Kunststoffrecycling des Vereinigten Königreichs schließen zu können.

Chemisches Recycling
Es gibt inzwischen einige Verfahren und patentierte Lösungen zum chemischen Recycling von Kunststoff- und Verbundverpackungen.
Dabei werden mittels Vergasung, Pyrolyse, Hydrierung oder anderer rohstofflicher Verfahren die Kunststoffe wieder in niedermolekulare Produkte wie beispielsweise Monomere oder hochwertige Öle und Flüssiggas umgewandelt. Diese Produkte können dann als Ersatz für fossile Rohstoffe wieder zur Produktion neuer Virgin-Kunststoffe dienen.

In Deutschland gilt das chemische Recycling nach Aussage des Bundesumweltamts übrigens nicht als werkstoffliche Verwertung im Sinne des Verpackungsgesetzes, das Anfang dieses Jahres in Kraft getreten ist.

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