Agile Unternehmen sind die Gewinner der Krise

Agile Unternehmen sind die Gewinner der Krise

Thomas Reiner | 15.09.2020

Agilität hilft Unternehmen, schnell auf Chancen und Bedrohungen zu reagieren. Das ist gerade angesichts der wuchernden Risiken und Unsicherheiten eine Fähigkeit, die ein Unternehmen retten oder zu mehr Wachstum führen kann.
Ganz gleich, ob es um interne Herausforderungen wie beispielsweise fehlgeschlagene Geschäftsabläufe geht oder um externe Faktoren wie sich verändernde Trends, Märkte oder das Wettbewerbsumfeld: Agilität erhöht die Leistung und das Handlungsvermögen von Unternehmen auf diversen Ebenen.

Wie stark der positive Einfluss agilen Unternehmertums ist, zeigt auch eine neue, weltweite Studie von McKinsey. Im Rahmen der Studie wurden 22 Firmen aus sechs Branchen untersucht. Das Ergebnis: Kundenerfahrung, Mitarbeitereinbindung und die finanzielle Leistungskraft des Unternehmens lassen sich um bis zu 30 Prozent verbessern, die operative Leistung sogar um bis zu 50 Prozent.

Beispiele agilen Verhaltens haben gerade in jüngster Zeit solche Unternehmen gezeigt, die mit ihrem Material- und Fertigungs-Know-how quasi von heute auf morgen Produkte herstellen, die noch gestern kaum einer kannte, geschweige denn brauchte. Schutzschilder und Klarsichtaufsteller gegen Tröpfcheninfektion oder Mobiliar für „Pop-Up Intensivstationen“ sind hier Beispiele. Es können aber auch „gewöhnliche“ Produkte für stark gestiegenen Bedarf sein, wie beispielsweise Etiketten für Desinfektionsmittel. Im Ergebnis steht immer ein rasant gestiegener Umsatz.

Entscheiden ist: Agilität braucht Unternehmertum. Reines „Managertum“ ist der Situation nicht gewachsen.

Agil handeln heißt, sich dynamisch anpassen zu können. Wer agil agiert, kann den Wind nutzen, ganz gleich, aus welcher Richtung er weht. Und wenn der Wind zu Sturm wird, müssen die Segel nicht eingeholt werden, im Gegenteil. Denn mehr Wind und stärkere Böen bedeuten dann vor allem mehr Energie, die sich umwandeln und nutzen lässt.

Stolperstein Agilität: Deshalb scheitert der Mittelstand bei der Digitalisierung

Stolperstein Agilität: Deshalb scheitert der Mittelstand bei der Digitalisierung

Thomas Reiner | 06.05.2020

Eine quantitative Candidus-Studie untersucht den digitalen Reifegrad von mittelständischen Unternehmen. Der aktuelle Digitalisierungsstand wird mit Hilfe eines fünfdimensionalen Modells dargestellt.
Das Ergebnis zeigt, dass der durchschnittliche digitale Reifegrad lediglich im mittleren Bereich (Basic) liegt. Nur schmale 8.1 Prozent der teilnehmenden Unternehmen weist eine hoch-agile Organisation und Kultur auf.
Das ist sehr wenig. Und es ist vordergründig erstaunlich. Denn die meisten Unternehmen verfügen durchaus über die technischen Grundlagen, um die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal zu nutzen. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Digitalisierung von den Entscheidern sehr wohl als Erfolgsfaktor für das gesamte Unternehmen identifiziert wird.
Woran also mangelt es?
Es ist auffällig, dass die erfolgten Umsetzungen vor allem auf strategischer Ebene liegen. Es mangelt jedoch an ausreichend geschulten und motivierten Mitarbeitern, die die Chancen der Digitalisierung erkennen und umsetzen könnten. Zudem fehlt meist eine Roadmap für die professionelle Umsetzung der Strategie.
Beide Faktoren weisen auf eine tieferliegende Ursache hin: Der tatsächliche Durchdringungsgrad der Digitalisierung in den Unternehmen ist viel zu gering. Optimierungsmöglichkeiten gibt es vor allem bei Organisation und Kultur – und das heißt: Bei der Agilität.
Denn Agilität ist auf der einen Seite eine organisatorische Eigenschaft, gleichzeitig aber auch ein kulturelles Merkmal, wenn es beispielsweise um Entrepreneurship oder Innovationsgeist geht.
Wenn der Mittelstand die Potentiale der Digitalisierung nutzen will, muss er agiler werden.

Ohne Kreativität keine tragbare Strategie. Vier Ansätze zur Lösung

Ohne Kreativität keine tragbare Strategie.

Vier Ansätze zur Lösung.

Thomas Reiner | 06.02.2020

An den Universitäten lernen Studierende, dass man bei strategischen Fragestellungen strukturierte Analysetools einsetzt. Problematisch dabei: Diese Tools sind zwar bestens geeignet, um das bestehende Geschäft zu analysieren, sie eigenen sich aber kaum für die Entwicklung von Ideen für Veränderung.

Dafür braucht es Kreativität. Denn in Zeiten disruptiver Veränderungen durch Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung lässt sich die Zukunft nicht mehr einfach aus der Vergangenheit ableiten. Die Folge: Wir müssen strategische Fragen viel kreativer angehen, um valide und erfolgreiche Lösungen zu finden.

Vier Ansätze für die Entwicklung bahnbrechender Strategien lassen sich unter den Begriffen „Gegensätze“, „Verknüpfungen“, „Beschränkungen“ und „Kontext“ beschreiben. Kudos hierzu an Adam Brandenburger für seinen entsprechenden Beitrag im Harvard Business Manager.

Gegensätze
Bei diesem Ansatz gilt es, die Grundannahmen der bislang existierenden Strategie zu identifizieren, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu widerlegen. So haben beispielsweise die Gründer von PayPal die weitverbreitete Annahme widerlegten, dass Zahlungsverkehr nur zwischen Institutionen möglich und sicher ist.

Verknüpfungen
Wie lassen sich traditionell getrennte Produkte oder Dienstleistungen miteinander verbinden? Diesem Ansatz geht es darum, über Grenzen hinweg Verbindungen herzustellen. Als Beispiel: Eine Chinesische Social-Media-Plattform bietet inzwischen integrierte Dienste für mobile Zahlungen an. Dadurch müssen die User ihr soziales Netzwerk nicht mehr verlassen, um Einkäufe (oder Verkäufe) zu erledigen.

Beschränkungen
Kreatives Denken kann Einschränkungen in Chancen verwandeln. Grundsätzlich sind in jeder Situation mehrere Denkansätze möglich. Beschränkungen führen aber dazu, dass wir eventuell nur in eine Richtung denken, die sich später als falsch herausstellt. Beispiel: Tesla verfügte zu Beginn seiner Tätigkeit und im Gegensatz zu den etablierten Automobilherstellern nicht kein Händlernetz. Anstatt die naheliegende Idee zu verfolgen, ein Händlernetz aufzubauen, beschloss man, die Fahrzeuge online zu vertreiben.

Kontext
Bei diesem Ansatz löst man ein Problem aus seinem eigentlichen Zusammenhang und sucht einen anderen Kontext, in dem ein vergleichbares Problem bereits gelöst wurde. Der „Vergleichskontext“ kann dabei durchaus aus einer völlig anderen Branche oder sogar aus einer anderen Zeit stammen. Ein Beispiel dafür ist die „Intel Inside“-Kampagne, mit der Intel den Ansatz „Markenprodukt“ auf die Hightech-Industrie der Mikroprozessoren übertrug.

Digitalisierung ist der Schlüssel zu den Innovationen der Zukunft. Agilität ist die Hand, die ihn dreht.

Digitalisierung ist der Schlüssel zu den Innovationen der Zukunft.

Agilität ist die Hand, die ihn dreht.

Thomas Reiner | 27.11.2019

Eine repräsentative Studie von etventure hat die digitale Transformation deutscher Großunternehmen unter die Lupe genommen. Ergebnis: 60 Prozent der Entscheidungsträger setzen auf agile Organisationsstrukturen, um Innovation nachhaltig in ihrer Unternehmenskultur zu verankern.

In unseren Augen ist die Digitalisierung DER Schlüssel zu den Innovationen der Zukunft. Aktuell selbst noch als Innovation begriffen, wird die vollzogene Digitalisierung ihrerseits zu Innovationen führen. Und das muss sie auch, wenn sie werthaltig sein soll.

Es ist wichtig, zu begreifen, dass es bei den Innovationen durch Digitalisierung nicht allein um Produktinnovationen gehen darf. Produktinnovationen sind nicht das Kernthema von Digitalisierung. Im Kern stehen vielmehr Service- und Prozessinnovationen sowie komplette Geschäftsmodelle.

Entscheidend dabei: Wenn wir Digitalisierung als Schlüssel für zukünftige Innovationen nutzen wollen, dann geht das nur in agilen Formen. In Zukunft wird es ohne agile Konzepte keine Innovationen mehr geben.

Wie steht Ihre Firma zu Agilität? Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.