Capri Sun stellt recycelbare Beutel als Schritt zur Emissions- und Abfallreduzierung vor
Thomas Reiner | 10.04.2024
Die Capri-Sun-Gruppe hat einen zu 100 % recycelbaren Getränkebeutel auf den Markt gebracht, der neue Maßstäbe in der Getränkeverpackungsindustrie setzen soll. Die aus dem Monomaterial Polypropylen hergestellte Verpackungslösung weist einen deutlich reduzierten Kohlenstoff-Fußabdruck auf und steht im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsplan des Unternehmens. Der Getränkebeutel ist ein wichtiger Schritt in Richtung des Ziels von Capri Sun, sein gesamtes Getränkesortiment bis 2025 auf vollständig recycelbare Verpackungen umzustellen, und unterstreicht das Engagement des Unternehmens für den Umweltschutz. Die Fokussierung auf die Recyclingfähigkeit durch die Umstellung auf Monomaterial ist logisch, doch muss auch die tatsächliche Recyclingnutzung des Materials berücksichtigt werden.
Im Gegensatz zu den traditionellen laminierten Schichten von Capri Sun aus Aluminium, PE und PET, die nicht recycelbar waren, bestehen die neuen Beutel vollständig aus dem Monomaterial Polypropylen (PP). Diese Designverbesserung gewährleistet angeblich nicht nur die vollständige Recyclingfähigkeit, sondern reduziert auch die CO2-Emissionen um 25 % im Vergleich zu den bisherigen Beuteln der Marke. Außerdem sind die Beutel leichter und wiegen nur ein Fünftel einer PET-Flasche, was sich ebenfalls positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt.
Capri-Sonne Vision für umweltfreundlichere Verpackungen
Das Engagement von Capri Sun für seine Nachhaltigkeitsziele, zu denen auch die Verpflichtung gehört, bei der Herstellung kohlenstoffneutral zu werden, zeigte sich bereits bei der Umstellung von Plastik- auf Papierstrohhalme, bei der Verwendung von FSC-zertifiziertem Karton für Multipacks und bei der Einführung von 100 % rPET in der gesamten Palette der abgefüllten Squashs. Laut Capri Sun sollen die neuen recycelbaren Beutel den Verbrauchern denselben Komfort bieten, den sie schätzen, aber mit einem deutlich geringeren CO2-Fußabdruck als jede andere vergleichbare Getränkeverpackung. Das ultimative Ziel ist es, das nachhaltigste Kindergetränk der Welt zu werden.
Die Einführungsstrategie
Capri Sun ist zunächst in 200-ml-Einzelportionsbeuteln in den Geschmacksrichtungen Orange und Schwarze Johannisbeere & Apfel erhältlich und plant, die Verfügbarkeit dieser wiederverwertbaren Beutel von Großbritannien aus auf ganz Europa auszuweiten. Diese Strategie zielt darauf ab, den Aluminiumabfall auf den Mülldeponien erheblich zu reduzieren und die Umweltverträglichkeit der Marke weiter zu verbessern. Darüber hinaus wird eine 330-ml-Reihe mit einem wiederverschließbaren, angebundenen Verschluss eingeführt, wodurch im Vergleich zum bisherigen Verschluss 14 % Verpackungsmaterial eingespart werden kann. Die Umstellung des 330-Milliliter-Sortiments von Capri-Suns soll europaweit noch in diesem Jahr erfolgen und wird im Rahmen der Einführung des verschließbaren Deckels gemäß der EU-Richtlinie 2019/904 erfolgen.
Recycelbares Mono-Polypropylen
Die Umstellung von Verbundstoffen auf Monomaterialien bei Verpackungen ist nicht einfach, da Verbundstoffe oft eine zusätzliche Barriere zum Schutz des Produkts enthalten. Daher ist der Schritt von Capri-Sonne, sein Produkt trotz Monomaterial-Verpackung in gleichbleibender Qualität anzubieten, bemerkenswert und die Wahl von Polypropylen aufgrund seiner hervorragenden Barriere-Eigenschaften sinnvoll. Monomaterialien sind bekanntermaßen leichter zu sortieren und daher energieeffizienter in der Anwendung. Im Gegensatz zu vielen Verbundwerkstoffen landen sie nicht in der Müllverbrennung, was die CO2-Bilanz eines Unternehmens stärkt und das Klima schützt. Polypropylen eignet sich auch für den Einsatz als Post-Consumer-Material in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt und bietet damit perspektivisch beste Voraussetzungen für einen geschlossenen Recyclingkreislauf.
Wenn es um geschlossene Kreisläufe geht, kommt man an einer effizienten Rückführung über Rücknahmesysteme nicht vorbei. Diese sind in Europa nicht alle gleichermaßen etabliert, so dass das Potenzial der Capri-Sun Pouch, wie auch jeder anderen vergleichbaren Lösung, in Bezug auf die CO2-Bilanz stark von der Rückgabeinfrastruktur des jeweiligen Verbraucherlandes abhängt.
Wiederverwertbarkeit ist großartig, Recycling ist zwingend erforderlich
Der Übergang zu vollständig recycelbaren Monomaterial-Beuteln ist ein beachtenswerter Schritt, der zeigt, wie man sich den Nachhaltigkeitszielen nähert, indem man sich auf Recycling-Paradigmen stützt. Effektive Recyclingströme tragen positiv zur CO2-Bilanz bei. Die Konzentration auf eine Mono-Materiallösung und damit die Vereinfachung des Sortierprozesses, der ein großes Hindernis für effektives Recycling darstellt, ist logisch. Die Unterscheidung zwischen „recycelbar“ und „recycelt“ ist jedoch nach wie vor von Bedeutung, da die tatsächliche Gesamtwirkung von der Einrichtung wirksamer Recyclingsysteme und der anschließenden Verwendung von Post-Consumer-Recyclaten abhängt. Daher ist die Lösung von Capri Sun lobenswert, doch bleiben Fragen über die nachgelagerte Lebensdauer des Recyclats, ob es in einem „geschlossenen“ Kreislauf von Verpackung zu Verpackung verwendet, downgecycelt oder anderweitig „wiederverwendet“ wird.
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