Erdbeben voraus? Kraft Heinz plant Ketchup-Flaschen aus Papier

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Erdbeben voraus? Kraft Heinz plant Ketchup-Flaschen aus Papier

Thomas Reiner | 28.07.2022

Der Lebensmittel-Gigant Kraft Heinz will seine Flaschen erneuerbar und recycelbar machen. Erreichen will man das mit Hilfe von Papier. Die geplante Ketchup-Papierflasche soll aus 100 Prozent nachhaltig gewonnenen Fasern bestehen. Aktuell entwickelt das Unternehmen einen Prototyp. Auch wenn noch einige Zeit ins Land gehen dürfte, bis die Flasche in den Regalen ist: Dass ein Big Player wie Kraft Heinz hier Entwicklungsarbeit leistet, ist ein gewaltiger Schritt. Sollte die Papierflasche tatsächlich testweise eingeführt werden, wäre das ein Erdbeben für die Branche.

 

 

The Kraft Heinz Company setzt für seinen Heinz-Ketchup auf ikonische Flaschen. Dass die Marke jetzt auf den Paperisation-Zug aufspringt und eine Ketchup-Flasche aus Papier entwickelt, ist mehr als eine Anekdote.

 

Es geht um mehr als Ketchup.

Und es geht um mehr als Ketchup. Kraft Heinz entwickelt die Prototypflasche auch, um die Tauglichkeit der Lösung für weitere Produkte seines Portfolios zu untersuchen.

Dafür soll der Prototyp mit Hilfe von zusätzlichen Verbrauchertests auf seine Leistung und Zuverlässigkeit geprüft werden.

 

Nachhaltigkeit bei Kraft Heinz

Kraft Heinz hat sich im Nachhaltigkeit eine Reihe von Zielen gesetzt. So sollen bis 2025 alle Verpackungen recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar sein. Außerdem will man bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen. Faserbasierte Flaschen wären ein gewichtiger Schritt in diese Richtung.

Zu den bisherigen Schritten des Unternehmens gehört die Einführung von recycelbaren Verschlüssen für seine Squeezy-Saucen-Flaschen aus Kunststoff im Juli 2021. Für die neue Dosierhilfe, die zu 30 Prozent aus Rezyklat besteht, hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben acht Jahre lang Forschung und Entwicklung mit mehr als 185.000 Arbeitsstunden betrieben und 1,2 Millionen US-Dollar investiert.

 

Erdbeben voraus?

Der stärkste Treiber der Paperisation ist die Substitution von Kunststoff durch faserbasierte Materialien. Solange die Kreisläufe beim Kunststoff nicht geschlossen werden, wird sich an dieser Entwicklung nichts ändern. Sie wird im Gegenteil weiter an Dynamik zunehmen.

Dass ein Big Player wie Kraft Heinz jetzt die Entwicklung von Papierflaschen in die Hand nimmt, setzt ein gewaltiges Ausrufezeichen. Sollte die Flasche tatsächlich testweise eingeführt werden, wäre das ein Erdbeben für die Branche.

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