Heineken führt Programm zur Dekarbonisierung von Verpackungslieferanten ein

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Heineken führt Programm zur Dekarbonisierung von Verpackungslieferanten ein

Thomas Reiner | 08.07.2022

Der Brauereikonzern Heineken startet ein Programm zur beschleunigten Reduzierung des CO2-Fußabdrucks seiner 50 wichtigsten Lieferanten. Mit „Packaging the Future“ fordert das Unternehmen seine Partner in der Lieferkette auf, ein wissenschaftlich fundiertes Netto-Null-Ziel (SBTi) vorzulegen. Heineken zeigt als Big Player sehr deutlich, wohin die Reise geht. Auch wenn vorerst nur die großen Lieferanten im Fokus stehen: Es wird die gesamte Lieferkette treffen. SBTi wird sich durchsetzen – und auch die kleineren Unternehmen der Verpackungsindustrie werden hart daran arbeiten müssen. Das bietet Chancen für jene, die sich frühzeitig darauf einstellen.

 

 

Seit der Übernahme von SABMiller durch Anheuser-Busch InBev ist die Heinekengruppe der zweitgrößte Brauereikonzern der Welt. Die neue Initiative im Rahmen des Programms „Packaging the Future“ soll die Wirkung der eigenen Klimaanstrengungen über eine Zusammenarbeit mit der gesamten Wertschöpfungskette skalieren.

 

Packaging the Future

Heineken hat sein Programm auf einem Online-Gipfel vorgestellt. Eingeladen waren die 50 wichtigsten Lieferanten des Unternehmens.

Um die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks voranzutreiben, verpflichtet der Brauerei-Riese seine Partner im Kern auf

  • die Vorlage eines wissenschaftlich fundierten Netto-Null-Ziels (SBTi) sowie
  • den Umstieg auf Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen.

 

Um die Bestrebungen zu unterstützen, will Heineken die Vernetzung seiner Partner in der Lieferkette unterstützen, die Formulierung von klaren Zielen für den Klimaschutz fördern und seine Lieferanten gleichzeitig über eine „Klimaschule“ schulen und unterstützen.

Zu diesem Zweck ist Heineken eine Partnerschaft mit dem Brand Consortium „Supplier Leadership on Climate Transition“ (Supplier LoCT) eingegangen. Dessen Online-Learning-Plattform soll durch Schulungen und maßgeschneiderte Anleitungen Kompetenzen für den SBTi-Prozess bei den Lieferanten aufbauen.

 

Die Rolle der Verpackung

Verpackungen machen nach Unternehmensangaben 27 Prozent des gesamten CO2-Fußabdrucks bei Heineken aus. Die 50 wichtigsten Lieferanten stehen gemeinsam für 85 Prozent dieses Verpackungs-Fußabdrucks.

 

Das Big Picture

Im vergangenen Jahr hat Heineken angekündigt, seine eigene Produktion zu dekarbonisieren und bis 2030 klimaneutral zu werden. Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien sind ein zentraler Baustein dieses Ziels.

Für seine gesamte Lieferkette will das Unternehmen Klimaneutralität bis 2040 erreichen. Als ersten Schritt sollen die Emissionen entlang der Kette deshalb bis 2030 um 30 Prozent gegenüber 2018 reduziert werden.

Ohne einen fundamentalen Beitrag der Verpackung sind diese Ziele nicht zu erreichen.

 

Big Player drücken aufs Tempo

Heineken zeigt mit seinem Programm „Packaging the Future“ eindrücklich, wie intensiv und bewusst sich die Big Player dem Thema Klimaneutralität zuwenden.

Zwar trifft es bislang nur die größten Lieferanten, aber seine Ziele kann das Unternehmen vollumfänglich nur erreichen, wenn es seine Vorgaben bis zum kleinsten Partner der Kette durchdekliniert.

Der Anteil von 27 Prozent am CO2-Fußabdruck durch die Verpackung macht deutlich, wie stark gerade die Verpackungslieferanten im Fokus stehen. Da ist kein Platz für Flucht oder Ausweg.

 

Chancen nutzen! Tempus fugit.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Druck auch den kleinsten Zulieferer erreicht. Viele Big Player verfolgen bereits ähnliche Wege, selbst wenn ihr „Verpackungsanteil“ am gesamten CO2-Fußabdruck unter 10 Prozent liegt.

Unserer Meinung nach wird sich SBTi durchsetzen und alle Unternehmen der Lieferkette erfassen. Auch die kleineren Partner werden in den kommenden Jahren hart anpacken müssen, wenn sie ihre Kunden behalten wollen.

Es ist nur eine Frage der Zeit. Und die Zeit vergeht schnell. Wer sich als Unternehmen der Verpackungsindustrie schon jetzt dieser Aufgabe stellt, kann am Ende viel erreichen. Bereit für die Zukunft zu sein, hat sich selten so sehr gelohnt, wie heute.

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