LVMH setzt auf „molekulare Recyclingtechnologie“ für Kosmetikverpackungen

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LVMH setzt auf „molekulare Recyclingtechnologie“ für Kosmetikverpackungen

 

Thomas Reiner | 06.07.2021

Kunststoff bleibt in Zeiten von Kreislaufwirtschaft weiterhin unter Druck, Lösungen zu präsentieren. Wenn ein Big-Player wie LVHM an der Schraube dreht, hat das Einfluss auf die ganze Branche. Der Luxusgüterkonzern LVMH hat gemeinsam mit Eastman eine Verpackung entwickelt, die „molekulare Recyclingtechnologie“ nutzt. Eastmans „Advanced Circular Recycling Technology“ produziert Harze aus gemischten Kunststoffabfällen. Als erstes LVMH-Haus wird „Parfums Christian Dior“ das „Cristal Renew Copolyester“ getaufte Material mit einem zertifizierten Recyclinganteil von 30 Prozent einsetzen. 


 

Der Luxusgüterkonzern LVHM bringt eine neue Verpackung auf den Markt, die Eastmans „Advanced Circular Recycling Technology“ einsetzt. Das vom Spezialmaterialanbieter selber „molekulare Recyclingtechnologie“ genannte Verfahren produziert Harze aus gemischten Kunststoffabfällen anstelle fossiler Rohstoffe. „Parfums Christian Dior“ wird das „Cristal Renew Copolyester“ getaufte Material mit einem zertifizierten Recyclinganteil von 30 Prozent als erstes LVMH-Haus einsetzen.

LVMH sieht in der Zusammenarbeit mit Eastman einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zur schrittweisen Eliminierung von fossilen Quellen in den Kunststoffen ihrer Verpackungen. Der Luxusgüterkonzern steht unter Druck. Er braucht schnelle Lösungen, um die erste seiner selbst gesetzten Kunststoffvermeidungs-Deadlines nicht in Gefahr zu bringen.

Letztlich ist es im Luxusgüterbereich, wie in den anderen Segmenten auch: Wer mit Kunststoff arbeitet, muss Antworten liefern – am besten sofort. Der Schritt eines Big Players wie LVMH wird in der Branche Signalwirkung haben.

 

Eastmans Verfahren und Material

  • Das von Eastman selbst „innovative molekulare Recyclingtechnologie“ genannte Verfahren Harze aus gemischten Kunststoffabfällen.
  • Das erzeugte Material nennt Eastman „Cristal Renew Copolyester“. Es besitzt einen zertifizierten Recyclinganteil von 30 Prozent, wobei der recycelte Anteil durch die Zuordnung des recycelten Abfallkunststoffs zu Eastman Renew Harz mithilfe eines von ISCC zertifizierten Massenbilanzverfahrens erreicht wird.
  • Eastman zielt mit seiner molekularen Recycling-Technologien nach eigenen Angaben darauf ab, Kunststoffabfälle von Deponien fernzuhalten, Kunststoffabfällen ein neues Leben zu geben und die Treibhausgasemissionen im Vergleich zur herkömmlichen Produktion zu reduzieren.
  • Das Unternehmen betont auch, Marken gerade bei der Herausforderung nach schnellen Lösungen helfen zu können. So könnten Brands ihre ehrgeizigen Ziele für den Recyclinganteil schon jetzt zu erreichen ohne dabei Einbußen bezüglich Ästhetik und Funktion in Kauf nehmen zu müssen.

LVMH unter Druck

  • In seinem erst kürzlich veröffentlichten Programm „LIFE 360“ hat sich die LVMH-Gruppe verpflichtet, in den kommenden Jahren keinen Kunststoff aus fossilen Quellen mehr für ihre Verpackungen zu verwenden.
  • Um die erste Deadline im Jahr 2023 nicht zu reißen, braucht LVMH schnelle Lösungen, die nun unter anderem das „Cristal Renew Copolyester“ bringen soll.
  • Seinen ersten Einsatz wird das Material in der „Dior Addict Lip Maximizer“ – Verpackung finden, die im Sommer 2021 in die Regale kommt.
  • Parfums Christian Dior ist das erste der LVMH-Häuser, das auf die Innovation setzt. Es gehört zur Division LVMH Perfumes % Cosmetics.
  • Eastman und LVMH arbeiten bereits an weiteren Verpackungslösungen für die gesamte Familie der LVMH-Marken. Weitere Markteinführungen werden bereits für die nächsten Monate erwartet.

 

Kunststoff verpflichtet.

In Zeiten von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft steht man als Verwender von Kunststoff unter besonderer Beobachtung. Kunststoff verpflichtet – zu schnellen Lösungen, um den Einsatz zu reduzieren, überflüssig zu machen oder kreislaufgerecht zu gestalten. Der Einsatz von Rezyklat ist dabei ein gangbarer Weg. Wenn ihn ein Big Player wie LVMH beschreitet und dafür auf innovative Technologie setzt, hat das Signalwirkung für die Branche. Wir werden auch im Segment der Luxus-Kosmetik bald noch mehr innovative Lösungen sehen.

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