Quelle: Envato Elements
Wiederverwendung: Digital macht Kreislaufwirtschaft möglich
Thomas Reiner | 13.07.2021
Das Start-up Good Goods startet in New York mit einem Incentive-getriebenen Pfandsystem für Weinflaschen. Dazu wird der Barcode der Flasche gescannt und ein QR-Code an das Smartphone des Kunden gesendet. Beim nächsten Weinkauf kann dieser Code für einen Rabatt von 2 Dollar eingesetzt werden. Systeme für Wiederverwendung sind als zentraler Punkt von Verpackungsstrategien stark im Kommen. Möglich macht es die Digitalisierung.
In New York startet dieses Jahr ein neues Incentive-getriebenes Pfand-Programm zur Wiederverwendung von Weinflaschen. Das Start-up Good Goods will Kunden damit ermutigen, ihre Good Goods-kompatiblen Weinflaschen an der Verkaufsstelle zurückzugeben. Als Gegenleistung erhalten sie einen 2-Dollar-Rabatt auf ihren nächsten Weinkauf.
Die Aktion läuft über Bar- und QR-Codes sowie das Smartphone der Kunden. Sie zeigt zum einen, dass Wiederverwendungssysteme vermehrt auf den Markt kommen. Das ist nicht verwunderlich, da sie in der Verpackungsdesign-Strategie vieler Marken eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Zum anderen zeigt das Beispiel, dass die digitale Transformation zu einem bedeutsamen Treiber der Kreislaufwirtschaft geworden ist. Tendenz steigend.
Die Good Goods Initiative
- Durch das Scannen des Barcodes der leeren Weinflasche wird bei der Rückgabe ein QR-Code an das Smartphone des Kunden gesendet, der ihm einen Rabatt von 2 US-Dollar auf seinen nächsten Weinkauf gewährt.
- Derzeit nehmen die New Yorker Einzelhändler Henry’s Wine and Spirits, Gotham Wine and Liquor, The Gilded Grape und The Natural Wine Company an dem Programm teil. Das Start-up plant, sein Modell bis Ende 2021 landesweit auszurollen.
- Entwickelt wurde das neue, Incentive-getriebene Pfandprogramm von Zach Lawless, dem Gründer des mit wiederverwendbaren Behältern arbeitenden Verkaufsautomaten „Fresh Bowl“.
- Für die teilnehmenden Händler ergeben sich Mehrwerte insbesondere durch die Möglichkeit, personalisierte Angebote für Kunden bereitstellen zu können. Nützlich ist aber auch der Performanceabgleich mit den Erfolgszahlen der anderen, angeschlossenen Händler.
- Laut Good Goods-Daten performen standardisierte Flaschen gut im Verkauf der Programmteilnehmer.
Hintergründe
Inspiriert wurde das Start-up Good Goods vom Europäischen Modell der Mehrwegflaschen und dem Incentive-getriebenen Pfandsystem. Dass man sich für den Weinmarkt als Ausgangspunkt der Initiative entschieden hat, liegt an der besonders großen Zahl standardisierter Flaschen in diesem Segment.
Jährlich werden weltweit rund 4,3 Milliarden Weinflaschen verkauft. New York ist innerhalb der USA der drittgrößte weinproduzierende Staat. Bisher gab es hier einzig einen Single-Waste-Verkauf. Das soll sich nun ändern.
Digital bringt Mehrwert für Mehrweg
Ob und in welchem Ausmaß Good Goods mit seiner Aktion Erfolg haben wird, ist nicht ausgemacht. Unabhängig davon bleibt der Gedankenansatz richtig.
In den Verpackungsstrategien vieler Brands nehmen Modelle für Mehrweg und Wiederverwendung eine zunehmend wichtige Rolle bei der Etablierung von Kreislaufwirtschaft ein. Speziell die Möglichkeiten der digitalen Transformation erlauben es, neu über Mehrweg und Wiederverwendung nachzudenken. Digital wird auch in diesem Bereich zum Möglichmacher von Circular Economy.
Wir lieben den Austausch
Ich freue mich von Ihnen zu hören
Quelle: Ritter-Sport
Wo Nachhaltigkeit und Produktschutz aufeinanderprallen.
Ritter Sport verpackt Schokolade in Papier
Thomas Reiner | 24.03.2020
Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG stellt nun unter der Marke Ritter Sport erstmals eine zu 100 Prozent in Papier verpackte Schokoladentafel vor. Dabei ersetzt ein laut dem Unternehmen neu entwickeltes „Spezialpapier“ die bislang verwendete, bereits recycelbare Monomaterial-Kunststofffolie.
Die Aktion ist vorerst auf 1.500 Tafeln beschränkt, für die sich Konsumenten als Tester bewerben konnten. Weitere Tafeln wurden in den beiden Flagship-Stores verkauft. Ein QR-Code auf der Verpackung führt zu einem kurzen Fragebogen, mit dem die Verbraucher ihr Feedback zur Verpackung abgeben können.
Ritter Sport testet auf diese Weise die Alltagstauglichkeit seiner Verpackungsinnovation – und nimmt die bereits vermuteten Schwierigkeiten beim Einsatz von Papierverpackungen für fettige Produkte unter die Lupe des Konsumentenalltags.
Die Frage, ob die Papierverpackung am Ende besser sei, als die vorher eingesetzte Kunststofffolie, beantwortet Ritter Sport in seinem Blog mit einem eindeutigen JEIN.
Dieses Jein ist die Antwort auf einen Konflikt zwischen dem Anspruch auf Nachhaltigkeit durch Substitution von Kunststoff auf der einen Seite und der zwingenden Notwendigkeit von Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit auf der anderen Seite.
Der Konflikt bezeichnet auch die großen Hürden, denen sich die Papierindustrie gegenübersieht. Wie lässt sich die Nachhaltigkeit des Materials mit dem unverzichtbaren Produktschutz verschmelzen?
Wie das Ritter Sport – „Spezialpapier“ genau funktioniert, möchte man beim Unternehmen noch nicht sagen. Es ist aber davon ausgehen, dass vor allem eine aufgebrachte Beschichtung das Papier zum „Spezialpapier“ macht.
Aber selbst wenn technische Fragen offenbleiben: Der Test von Ritter Sport ist spannend. Nicht zuletzt, um zu erkunden, wie der Konsument das Ergebnis in der Praxis beurteilt.
LINK:
Ritter Sport Blog (nur auf Deutsch): https://www.ritter-sport.de/blog/2020/01/23/in-papier-ein-meilenstein/
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Wo Nachhaltigkeit und Produktschutz aufeinanderprallen.
Ritter Sport verpackt Schokolade in Papier
Thomas Reiner | 24.03.2020
Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG stellt nun unter der Marke Ritter Sport erstmals eine zu 100 Prozent in Papier verpackte Schokoladentafel vor. Dabei ersetzt ein laut dem Unternehmen neu entwickeltes „Spezialpapier“ die bislang verwendete, bereits recycelbare Monomaterial-Kunststofffolie.
Die Aktion ist vorerst auf 1.500 Tafeln beschränkt, für die sich Konsumenten als Tester bewerben konnten. Weitere Tafeln wurden in den beiden Flagship-Stores verkauft. Ein QR-Code auf der Verpackung führt zu einem kurzen Fragebogen, mit dem die Verbraucher ihr Feedback zur Verpackung abgeben können.
Ritter Sport testet auf diese Weise die Alltagstauglichkeit seiner Verpackungsinnovation – und nimmt die bereits vermuteten Schwierigkeiten beim Einsatz von Papierverpackungen für fettige Produkte unter die Lupe des Konsumentenalltags.
Die Frage, ob die Papierverpackung am Ende besser sei, als die vorher eingesetzte Kunststofffolie, beantwortet Ritter Sport in seinem Blog mit einem eindeutigen JEIN.
Dieses Jein ist die Antwort auf einen Konflikt zwischen dem Anspruch auf Nachhaltigkeit durch Substitution von Kunststoff auf der einen Seite und der zwingenden Notwendigkeit von Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit auf der anderen Seite.
Der Konflikt bezeichnet auch die großen Hürden, denen sich die Papierindustrie gegenübersieht. Wie lässt sich die Nachhaltigkeit des Materials mit dem unverzichtbaren Produktschutz verschmelzen?
Wie das Ritter Sport – „Spezialpapier“ genau funktioniert, möchte man beim Unternehmen noch nicht sagen. Es ist aber davon ausgehen, dass vor allem eine aufgebrachte Beschichtung das Papier zum „Spezialpapier“ macht.
Aber selbst wenn technische Fragen offenbleiben: Der Test von Ritter Sport ist spannend. Nicht zuletzt, um zu erkunden, wie der Konsument das Ergebnis in der Praxis beurteilt.
LINK:
Ritter Sport Blog (nur auf Deutsch): https://www.ritter-sport.de/blog/2020/01/23/in-papier-ein-meilenstein/